Projekt Ko²SiBus
Es wurden neue Methoden entwickelt, mit denen sich Datenleitungen in laufenden Industrieanlagen kostengünstig überwachen lassen.
Bislang kein durchgehendes Monitoring von Kommunikationsleitungen vernetzter Anlagen
Damit in der Industrie hochautomatisierte Prozesse reibungslos ablaufen können, werden Zustände und Abläufe in Maschinen und Anlagen einem permanenten Monitoring unterzogen. Was dabei aber mangels geeigneter Verfahren noch nicht kontinuierlich überwacht wird, sind die drahtgebundenen Ethernet-basierten Kommunikationsleitungen für den schnellen und sicheren Datenaustausch und für die Vernetzung dieser Industrieanlagen. Diese physischen Verbindungen werden nur während der Inbetriebnahme oder eines Wartungszyklus überprüft, wenn die Maschine dafür außer Betrieb genommen wird. Kabel in Produktionsbereichen können aber durch Wechselbiegungen stark beansprucht werden, wenn sie z.B. über Schleppbrücken geführt werden. Das kann Übertragungseigenschaften schleichend verschlechtern und bis zum Kabelbruch führen. Solche Veränderungen der Kabeleigenschaften werden mit aktuellen Methoden bisher noch nicht überwacht. Damit werden die Kabel zu einer zusätzlichen Schwachstelle im System.
Lösung zum kontinuierlichen Monitoring von Kommunikationsleitungen für eine störungsfreie Produktion
Um die damit verbundenen Ausfallzeiten und Wartungsaufwände zu minimieren, wurden im Projekt Ko2SiBus Lösungen konzipiert, entwickelt und evaluiert, mit denen künftig die Signalqualität der Ethernet-Kabel einer Anlage während des regulären Betriebs kontinuierlich und kostengünstig überprüft werden kann, ohne in die eigentliche Kommunikation einzugreifen. Die Methoden wurden in Form eines Prototyps implementiert und die Tauglichkeit in Laborversuchen nachgewiesen.
Damit sollen sich nicht nur Wartungen besser planen lassen. Mit dem neuen Konzept werden die Monitoring-Daten auch über eine einheitliche und offene Schnittstelle weitergegeben, so dass eine Integration in kundenspezifische Monitoring-Lösungen einfach möglich ist, z.B. als Erweiterung für Switches oder als Feature direkt in das Endgerät.
IMMS realisierte Schaltungskonzepte und baute einen Demonstrator auf
Das IMMS hat für die Lösung zum kontinuierlichen Monitoring von Kommunikationsleitungen ein eingebettetes System entworfen, hierfür passende Schaltungskonzepte erarbeitet und ein System realisiert, das physikalische Signalparameter mittels integrierter analoger und digitaler Bauteile verfolgt und Abweichungen an eine Überwachungszentrale meldet. Die Funktionalität wurde anhand eines Demonstrators erprobt, in dessen Aufbau sich das IMMS maßgeblich eingebracht hat. Er bildet das gesamte System mit der kompletten Analysekette von der Messung der Signale bis zur Darstellung der Analyse und Integrationsmöglichkeit ab. Ethernet-Signale lassen sich damit auch gezielt manipulieren, beispielsweise um künstlich Kabelstörungen zu simulieren bzw. deren Einflüsse am Demonstrator zu zeigen.
Akronym / Name:
Ko²SiBus / Kontinuierliche und kostengünstige Signalüberwachung für industrielle BussystemeLaufzeit:2017 – 2019
Anwendung:
Automatisierungstechnik und Industrie 4.0|Industrie 4.0 (I4.0)| Condition MonitoringForschungsfeld:Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme
Zugehörige Inhalte
Referenz
Friedrich Becker, TURCK Electronics GmbH
„Das IMMS hat mit seinen Erfahrungen in der Entwicklung von Signalverarbeitungs-, Kommunikations- und Systemintegrationslösungen für Industrieanwendungen im Projekt wesentlich dazu beigetragen, dass die wissenschaftlichen Ergebnisse der Chemnitzer und Offenburger Partner zur theoretischen Basis der Kabeldiagnose und zu Kommunikationsschnittstellen in praktikable Lösungen für die Industrie münden.“
Kontinuierliche Signalanalyse für Ethernet-Kabel
Sebastian Uziel1.elmug4future, Technologiekonferenz, 21. - 22. September 2021, ComCenter Brühl, Erfurt
1IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH, Ehrenbergstraße 27, 98693 Ilmenau, Germany.Kontinuierliches Monitoring von Ethernet-Kabeln
Sebastian Uziel1.Online-Stammtisch Sensorik 4.0, Diagnoselösungen in der industriellen Anwendung, 20. Mai 2021, online
1IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH, 98693 Ilmenau, Germany.Ko2SiBus - Kontinuierliche und Kostengünstige Signalanalyse für Ethernet-basierte Bus-Systeme
Sebastian Uziel1. Manuel Schappacher2.Fachzeitschrift Elektronik, 08.2020, 9. April 2020, S. 28 - 34
1IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH, 98693 Ilmenau, Germany. 2FH Offenburg.A Cost-Efficient and Continuous Ethernet Cable Diagnosis Technique based on Undersampling
Ahmed Yahia Kallel1. Sebastian Uziel2. Manuel Schappacher3. Axel Sikora3. Thomas Keutel1. Olfa Kanoun1.2019 10th IEEE International Conference on Intelligent Data Acquisition and Advanced Computing Systems: Technology and Applications (IDAACS), Metz, France,18 - 21 September 2019, pp. 695-700. DOI: doi.org/10.1109/IDAACS.2019.8924458
1Technische Universität Chemnitz, Germany. 2IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH, 98693 Ilmenau, Germany. 3Hochschule Offenburg, Germany.
Veranstaltung,
IDAACS 2019
Beitrag auf der 10. IEEE International Conference on Intelligent Data Acquisition and Advanced Computing Systems: Technology and Applications
Pressemitteilung,
Neue Methoden zum kostengünstigen Monitoring von Datenleitungen in laufenden Industrieanlagen
Forschungsvorhaben im Projekt Ko²SiBus zum Konsortialtreffen vor Industrievertretern vorgestellt
Kontakt
Kontakt
Dr.-Ing. Tino Hutschenreuther
Leiter System Design
tino.hutschenreuther(at)imms.de+49 (0) 3677 874 93 40
Dr. Tino Hutschenreuther beantwortet Ihre Fragen zum Forschungsfeld Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme und den zugehörigen Kernthemen Analyse von verteilten IoT-Systemen, Eingebettete KI, Echtzeit-Datenverarbeitung und -kommunikation, zu den Leitanwendungen Adaptive Edge-KI-Systeme für industrielle Anwendungen und IoT-Systeme für kooperatives Umwelt-Monitoring sowie zum Dienstleistungsangebot für die Entwicklung eingebetteter Systeme.
Förderung
Das Projekt Ko²SiBus wurde durch die DFAM (Deutsche Forschungsgesellschaft für Automatisierung und Mikroelektronik e.V.) über die AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen als IGF-Vorhaben unter dem Kennzeichen 19574 BG durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.