Projekt MIRO
Zukunftssicherer regionaler Obstbau durch systematische Datenerhebung (Digitaler Zwilling) und Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette
Ein sich rasch wandelndes Klima, eine herausfordernde Fachkräfte- und Wettbewerbssituation sind zentrale Zielkonflikte in der Landwirtschaft, v.a. im Obstbau. Das Ziel des Projekts MIRO ist, die Zukunftssicherheit der gesamten Wertschöpfungskette Obst von Anbau, Weiterverarbeitung bis Vermarktung in der Region Mitteldeutschland zu stärken und Gestaltungsoptionen für bekannte Herausforderungen zu erarbeiten.
Hierfür werden sieben Anwendungsfälle von unterschiedlichen Partnern im Detail beleuchtet. Dabei werden Vorarbeiten aus den beiden mitteldeutschen Experimentierfeldern EXPRESS und LANDNETZ aufgegriffen und auf regionaler Ebene mit weiteren Akteuren der Wertschöpfungskette verknüpft.
Das IMMS bearbeitet in MIRO zwei Anwendungsfälle. Der erste zielt auf den Datenaustausch zwischen den Akteuren in der Region und der zweite auf den gezielten Einsatz von Digitalisierung, um Feedback zu Sorteneigenschaften an unterschiedlichen Standorten entlang der Wertschöpfungskette zu analysieren.
Anwendungsfall Datenaustausch
Zentral für die Digitalisierung ist der Austausch bzw. das Zusammenführen von Daten aus unterschiedlichen Systemen bzw. von unterschiedlichen Akteuren. So ist es z.B. wünschenswert, wenn Daten zu Problemen bei der Verarbeitung, die sich durch angepasste Anbaumethoden vermeiden lassen, weitergegeben werden können. Ein solch übergreifender Datenaustausch auf regionaler Ebene funktioniert im Moment aber nur eingeschränkt, da es viele Einzellösungen gibt, deren Daten nicht automatisiert für andere Systeme bereitgestellt werden können.
Das IMMS wird untersuchen, welche Plattformen sich grundsätzlich für den Obstbau eignen und welche Schnittstellen dafür zu schaffen sind. Außerdem möchten wir im Konsortium betrachten, wie ein Gegenwert für eine Datenbereitstellung aussehen kann. Die entstandenen Konzepte werden in einen Leitfaden für Akteure einfließen und exemplarisch umgesetzt, um das Potenzial aufzuzeigen.
Anwendungsfall Digitaler Zwilling
Hier arbeitet das IMMS an einer digitalen Repräsentation von Obstsorten auf einem Standort, da diese Kombination den Ertrag und die Qualität der Früchte wesentlich beeinflusst, aufgrund der Lebensdauer der Bäume aber nur langfristig angepasst werden kann. Um eine zukunftssichere Planung vornehmen zu können, sind also Informationen über die Früchte, das Klima usw. wichtig. Eine solche Plattform existiert bisher nicht.
Wir werden dafür einige ausgewählte Obstsorten, wie z.B. bestimmte Apfel- oder Kirschsorten, systematisch betrachten. Wir werden Standortbedingungen automatisiert sensorisch sowie Boniturdaten erfassen und hierfür eine App entwickeln. Darüber hinaus werden auch Eigenschaften der Sorte aus der Züchtung und dem Versuchswesen sowie Eigenschaften der Früchte und daraus produzierter Produkte erfasst. Somit entsteht eine umfassende Wissensbasis zu einer Sorte über verschiedene Standorte hinweg. Das ermöglicht die Analyse zukünftiger Szenarien und somit Reaktionen auf veränderte Klimabedingungen durch angepasste Sortenwahl und -züchtung, die zusammen mit den Akteuren erfolgen sollen.
Akronym / Name:
MIRO / Mitteldeutsche Innovationsregion ObstbauLaufzeit:2023 – 2025
Projekt-Webseite:https://obstbau-digital.de
Anwendung:
|Landwirtschaft| Agrar| ObstbauForschungsfeld:Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme
Kontakt
Kontakt
Dr.-Ing. Tino Hutschenreuther
Leiter System Design
tino.hutschenreuther(at)imms.de+49 (0) 3677 874 93 40
Dr. Tino Hutschenreuther beantwortet Ihre Fragen zum Forschungsfeld Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme und den zugehörigen Kernthemen Analyse von verteilten IoT-Systemen, Eingebettete KI, Echtzeit-Datenverarbeitung und -kommunikation, zu den Leitanwendungen Adaptive Edge-KI-Systeme für industrielle Anwendungen und IoT-Systeme für kooperatives Umwelt-Monitoring sowie zum Dienstleistungsangebot für die Entwicklung eingebetteter Systeme.
Förderung
Die Förderung des Vorhabens MIRO erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen der Bekanntmachung über die Förderung der Einrichtung von Experimentierfeldern als Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen der Digitalisierung in der Landwirtschaft sowie in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten mit dem Förderkennzeichen 2822ZR0005.