Projekt InSignA: Pilotprojekt 1
Das IMMS erhebt mikroklimatische Daten, über einen Gebäudekomplex verteilt, am Campus der TU Ilmenau für Energieverbrauchsoptimierungen.
Pilotprojekt Echtzeitfähige Energie-Simulationsplattform
Ziel waren Entwurf, Konzeption und Umsetzung einer einrichtungsübergreifenden, echtzeitfähigen Simulationsplattform für cross-sektorale Energiesysteme. Diese verknüpfen über die sog. Sektorenkopplung die Bereiche Strom, Wärme, Gas, Verkehr und Industrie.
Als Modell hierfür diente ein Gebäudekomplex auf dem Campus der TU Ilmenau. Für diesen sollten sowohl energetische Zählerdaten als auch mikroklimatische Sensordaten erhoben werden. Beides in Kombination erlaubt es, Energieverbräuche mit wetterbedingten Daten in Bezug zu setzen, Zusammenhänge zu erkennen und daraus Maßnahmen zur Energieeinsparung abzuleiten.
Unser Beitrag: Drahtlose Mikroklima-Messungen
Das IMMS hat im Pilotprojekt gemeinsam mit den Fachgebieten Theoretische Elektrotechnik (FG TET) und Energieeinsatzoptimierung der TU Ilmenau Mikroklima-Sensorik ausgebracht, Messdaten erhoben und diese ausgewertet. Für das „Mikroklima“ werden Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten an verschiedenen Messpunkten innerhalb des Gebäudekomplexes erfasst.
Dazu haben wir eine bestehende Technologie für drahtlose Sensorknoten (MiraOS) auf die Bedürfnisse des Projekts angepasst, entsprechende Hardware aufgebaut und Software konfiguriert, um in und an den Gebäuden Helmholtzbau, Newtonbau und Projekthalle auf dem Campus der TU Ilmenau Mikroklimadaten zu erheben.
Die batteriebetriebenen und damit autarken Funksensorknoten organisieren sich in ihrer Kommunikation selbst und senden ihre Messdaten – je nach den örtlichen funktechnischen Gegebenheiten über mehrere der Knoten hinweg – zu einem zentralen Gateway. Dieses sammelt die Messdaten auf und legt sie in einer Datenbank am IMMS ab. Von dort aus können die Daten visualisiert oder für Analysen exportiert werden. Letztlich fließen sie so in die Simulationsplattform des Pilotprojekts ein.
Gemessen werden an den Gebäuden an den vier grob den Himmelsrichtungen entsprechenden Seiten jeweils Lufttemperatur- und -feuchtigkeit innen und außen (im selben Bereich der Gebäudehülle) sowie an einem Teil der Messpunkte auch Oberflächentemperaturen der Fassade bzw. Wandoberflächen innen.
Ergebnis des Pilotprojekts fließt ein in Leistungszentrum InSignA
Zum Ende der Projektlaufzeit lagen mikroklimatische Messdaten für den modellhaften Gebäudekomplex für ca. sechs Monate vor. Um die Datenbasis auf ein volles Jahr zu erweitern, wird das Sensornetz über das Projektende hinaus weiter betrieben.
Analysen der TU Ilmenau haben bereits Korrelationen mit Energieverbrauchs- sowie Wetterdaten nachgewiesen. Um konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung abzuleiten, sind noch feinaufgelöste Messdaten zu Energieverbräuchen in den Gebäuden erforderlich. Hierzu laufen durch das Dezernat Gebäude und Technik (DGT) der TU Ilmenau Ausbau- und Erschließungsmaßnahmen.
Die Partner streben an, diese Vorarbeiten in weiteren Projekten innerhalb des Leistungszentrums fortzuführen und darin neben der Generierung von Vorschlägen für Energieeinsparungsmaßnahmen auch deren Wirkung sensorisch zu beurteilen.
Das Leistungszentrum InSignA
Ziel des Leistungszentrums „InSignA“ in Ilmenau ist es, einen beschleunigten Technologietransfer zu ermöglichen. Mit diesem sollen regionale Wertschöpfungsnetzwerke in den zukunftsorientierten Transferbereichen Signalanalyse- und Assistenzsysteme in Produktion, Energieversorgung und Robotik aufgebaut und etabliert werden.
Damit soll die lokale und regionale Wirtschaft gestärkt und weiterentwickelt sowie widerstandsfähiger gemacht werden. Hierfür werden die Kernkompetenzen der Fraunhofer-Einrichtungen in und um Ilmenau, die Forschungsprofillinien der TU Ilmenau und die Kompetenzen weiterer Forschungseinrichtungen gebündelt. Als An-Institut und Transferpartner der TU Ilmenau bringt sich das IMMS im Unterauftrag der TU Ilmenau in das Pilotprojekt InSignA ein.
Akronym / Name:
InSignA: Pilotprojekt 1 / Leistungszentrum „Intelligente Signalanalyse- und Assistenzsysteme — InSignA“: eines von fünf flankierenden Pilotprojekten durch Fachgebiete der Technischen Universität Ilmenau Pilotprojekt 1: „Entwurf und Umsetzung einer einrichtungsübergreifenden, echtzeitfähigen Simulationsplattform für cross-sektorale Energiesysteme“ (Koordinator: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Bretschneider, Fachgebiet Energieeinsatzoptimierung, TU Ilmenau)Laufzeit:2021 – 2022
Projekt-Webseite:Leistungszentrum InSignA
Anwendung:
|Energie-Management| Gebäude-Management| Energieverbrauchsoptimierung| Mikroklima-MonitoringForschungsfeld:Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme
Zugehörige Inhalte
Intelligente Signalanalyse- und Assistenzsysteme mit KI in der Produktion
Peter Hauschild1. Tino Hutschenreuther2.Workshop zum Themenschwerpunkt „KI-Geschäftsmodelle“ mit dem Thema „KI verändert Produktionsprozesse“, 26. März 2024, ZAKI, Zentrum für Angewandte künstliche Intelligenz, Jena
1Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, Leistungszentrum InSignA. 2IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH, Ehrenbergstraße 27, 98693 Ilmenau, Germany.
Veranstaltung,
IID ISAS 2023
Industrie-Innovationsdialog: Intelligente Signalanalyse- und Assistenzsysteme
Kontakt
Kontakt
Dr.-Ing. Tino Hutschenreuther
Leiter System Design
tino.hutschenreuther(at)imms.de+49 (0) 3677 874 93 40
Dr. Tino Hutschenreuther beantwortet Ihre Fragen zum Forschungsfeld Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme und den zugehörigen Kernthemen Analyse von verteilten IoT-Systemen, Eingebettete KI, Echtzeit-Datenverarbeitung und -kommunikation, zu den Leitanwendungen Adaptive Edge-KI-Systeme für industrielle Anwendungen und IoT-Systeme für kooperatives Umwelt-Monitoring sowie zum Dienstleistungsangebot für die Entwicklung eingebetteter Systeme.
Förderung
Das IMMS bringt sich als An-Institut und Transferpartner der TU Ilmenau im Unterauftrag der TU Ilmenau in das Pilotprojekt InSignA ein, das wie das Leistungszentrum vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaats Thüringen gefördert wird.