Projekt fast wireless
Dank neuer Übertragungskonzepte für den Mobilfunk werden Anwendungen für IoT und Industrie 4.0 in Echtzeit kommunizieren
Heutige Mobilfunktechnologien für viele künftige Anwendungen zu langsam
Echtzeitfähige mobile Datenübertragung ist die Grundlage für vielfältige neue Anwendungen, wie z.B. für die Kommunikation zwischen Fahrzeugen oder zwischen Maschinen sowie für das „taktile Internet“. Für diese Anwendungen müssen sehr viele Teilnehmer bzw. Sensoren mit sehr geringen Signallaufzeiten, sogenannten Latenzzeiten, im Millisekundenbereich kommunizieren und das mit sehr hoher Zuverlässigkeit, sprich Ausfallsicherheit der Daten- und Signalverbindungen. Heutige Funktechnologien können diese Forderungen nicht erfüllen. So wurde z.B. LTE hauptsächlich für hohe Datendurchsätze entwickelt.
Fast wireless arbeitete an latenzminimierten Basistechnologien für 5G
Im Projekt fast wireless wurden daher latenzminimierte Basistechnologien für die fünfte Generation im Mobilfunk (5G) erforscht, entwickelt und bewertet, um mobile Geräte und Steuereinheiten echtzeitfähig zu vernetzen. Ein Schwerpunkt lag in der Entwicklung von Übertragungskonzepten, die eine geringe Latenz und eine hohe Zuverlässigkeit erlauben.
Beiträge des IMMS für künftige Lösungen, die mit 5G kommunizieren werden
Das IMMS hat Anforderungen an die Echtzeitfähigkeit von Betriebssystemen künftiger Lösungen erarbeitet, die mit 5G kommunizieren werden, die Projektpartner bei der Definition geeigneter Schnittstellen zwischen den Kommunikationsschichten unterstützt und Komponenten entwickelt, die eine Partitionierung latenzkritischer Elemente in Hard- und Software ermöglichen. Die im Projekt entwickelten Technologien hat das IMMS in einen Demonstrator einfließen lassen und die erarbeiteten Algorithmen der Projektpartner umgesetzt.
Da für Prozessoptimierungen künftig Maschinen oder Roboter in geschlossenen Steuerungssystemen mit per 5G übertragenen Informationen gesteuert und geregelt werden sollen, hat das IMMS gemeinsam mit der TU Dresden ein inverses Pendel als Demonstrator realisiert. Dieser verdeutlicht, dass eine niedriglatente 5G-Funkstrecke zwar Voraussetzung für neue Anwendungen ist, aber zusätzlich die beteiligte Hard- und Software echtzeitfähig ausgestaltet werden muss.
Regelung eines inversen Pendels mit niedriglatenter Funkübertragung demonstriert die neuen Übertragungskonzepte für 5G
Ziel ist es, das inverse Pendel in seiner instabilen Ruhelage aufrecht zu halten. Das neun Zentimeter lange Pendel steht frei auf einer 0,2 mm schmalen Kante auf einer bewegten Linearachse, vgl. Abbildung 1. Damit das so bleibt, wird das Pendel von einer Kamera beobachtet. Um es auszubalancieren, wird dessen Winkel permanent mit 5G-Mobilfunk in Echtzeit an die Bewegungssteuerung der Achse gefunkt. Mit heutigen Mobilfunk-Technologien wie LTE würden Informationen zu Abweichungen zu spät ankommen und das Pendel umkippen. Die mit dem Demonstrator realisierten Latenzen liegen mit 100µs pro Datenpaket weit unter der für 5G geforderten Zielgröße von einer Millisekunde. Damit wurden nicht nur die entwickelten Algorithmen und Kommunikationskomponenten in einem Gesamtsystem prototypisch implementiert und die praktische Anwendung einer niedriglatenten Kommunikation im zellularen Mobilfunk aufgezeigt. Die Bedeutung einer niedriglatenten Kommunikation kann damit auch fachunkundigem Publikum verdeutlicht werden.
Akronym / Name:
fast wireless / Basistechnologien zur Latenzreduzierung bei hoher Zuverlässigkeit in zellularen Mobilfunknetzen der 5. GenerationLaufzeit:2015 – 2018
Projekt-Webseite:fast wireless
Anwendung:
Umwelt-Monitoring und Smart-City-Anwendungen|Automatisierungstechnik und Industrie 4.0|Kommunikationstechnologie| MobilfunkForschungsfeld:Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme
Zugehörige Inhalte
Echtzeit-Antriebsregelung über eine niedriglatente Funkkommunikation
Sebastian Uziel1. Benjamin Eichhorn1. Michael Katzschmann1. Thomas Elste1. Maximilian Matthe2. Philipp Schulz2.9. Jahreskolloquium Kommunikation in der Automation (KommA 2018), 21. November 2018, Lemgo
1IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH, 98693 Ilmenau, Germany. 2Vodafone Chair Mobile Communication Systems, TU Dresden, Dresden, Germany.Low latency wireless closed loop control of an inverted pendulum
Sebastian Uziel1. Thomas Elste1. Benjamin Eichhorn1. Michael Katzschmann1. Philipp Schulz2.Conference on Design & Architectures for Signal & Image Processing, DASIP 2018, Demo Night, 10-12 October, Porto, Portugal
1IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH, 98693 Ilmenau, Germany. 2Vodafone Chair Mobile Communication Systems, TU Dresden, Dresden, Germany.
Veranstaltung,
Hannover Messe 2019
Halle 2, Research and Technology, Stand A64: Das IMMS präsentiert ein inverses Pendel als Demonstrator für die Echtzeit-Maschinensteuerung mit 5G-Funkkommunikation.
Veranstaltung,
DASIP 2018
Demonstrator auf der ”Conference on Design & Architectures for Signal & Image Processing“ zur Demo-Night
Veranstaltung,
M2M Summit 2016
Vortrag am 5.10.2016 um 14:20:
Niederiglatente Funk-Kommunikation mit 5G – Anwendungen, Herausforderungen, Lösungsansätze
Dr. Tino Hutschenreuther
Kontakt
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Dr.-Ing. Tino Hutschenreuther
Leiter System Design
tino.hutschenreuther(at)imms.de+49 (0) 3677 874 93 40
Dr. Tino Hutschenreuther beantwortet Ihre Fragen zum Forschungsfeld Intelligente vernetzte Mess- und Testsysteme und den zugehörigen Kernthemen Analyse von verteilten IoT-Systemen, Eingebettete KI, Echtzeit-Datenverarbeitung und -kommunikation, zu den Leitanwendungen Adaptive Edge-KI-Systeme für industrielle Anwendungen und IoT-Systeme für kooperatives Umwelt-Monitoring sowie zum Dienstleistungsangebot für die Entwicklung eingebetteter Systeme.
Förderung
fast wireless wurde als Cluster-Projekt im Rahmen der Fördermaßnahme „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Kennzeichen 03ZZ0505J gefördert.