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Dr. Daniel Schultheiß, Stadt Ilmenau

Dr. Daniel Schultheiß, Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau. Foto: ©SVI.

„Über die gesamte Projektlaufzeit habe ich das IMMS immer als kompetenten, innovativen und lösungsorientieren Partner wahrgenommen, der sehr flexibel und pragmatisch mit den multiplen Herausforderungen beim Einsatz moderner Messtechnik im topografisch und klimatisch anspruchsvollen Umfeld umging. Schlussendlich veranschaulichen diese drei Praxisbeispiele den gelungenen Transfer von wissenschaftlichen Anstrengungen hin zu alltagstauglichem Nutzen.“

„Ilmenau ist ein modernes, innovatives und lebenswertes Mittelzentrum mit besonderer Dynamik. Mit der einzigen Technischen Universität im Freistaat Thüringen ist die Goethe- und Universitätsstadt Heimat von Wissenschaft und Forschung mit hoher Anziehungskraft sowohl für jüngere Menschen und Familien, als auch für innovative, technologieorientierte Unternehmen und Forschungsinstitute. Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadt schon vor einigen Jahren dazu entschieden, sich auf den Weg hin zu einer Smart City zu begeben. Erst kürzlich mündeten diese Bestrebungen in dem Smart-City-Leitbild ‘Ilmenau – Smart City aus eigener Kraft’.

Im Rahmen dieser Aktivitäten sind auch die Smart-City-Projekte, die gemeinsam mit dem Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme im städtischen Reallabor umgesetzt wurden, einzuordnen. Nach anfänglicher Bedarfsanalyse konnten schließlich drei Anwendungen für den Einsatz intelligenter Sensorsysteme identifiziert werden, die reale kommunale Aufgabenstellungen vereinfachen.

Ein Projekt überwacht sensorisch die Funktion der Straßenlaternen des Ilmenauer Ortsteils Jesuborn. Damit kann das Beleuchtungsnetz permanent ohne Kontrollfahrten auf seine Funktion überprüft und Defekte zeitnah behoben werden. Die im Projekt entwickelte Lösung besteht aus energieautarken Sensorknoten, die nachträglich an beliebigen Lichtmasten montiert werden können.

Ein zweites Projekt misst in drei touristisch geprägten Ortsteilen die Luftgüte durch die Erfassung von Feinstaub in vier Granulatgrößen mittels eines optischen Sensors. Das Team des IMMS entwickelte dazu ein System, das mittels preiswerter Sensorik eine kontinuierliche Feinstaubüberwachung an verschiedenen Standorten im jeweiligen Ortsteil ermöglicht, um damit Ursachen für Schwankungen bei der Feinstaubbelastung aufzuspüren und gegebenenfalls frühzeitig gegensteuernde Maßnahmen ergreifen zu können. Die aufbereiteten Messdaten werden der Tourismusverwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern in Echtzeit grafisch und online bereitgestellt.

Beim dritten Projekt steht das Thema Lärmimmissionen im Mittelpunkt. Regelmäßig ist unsere Kommune dabei mit der Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte und Auflagen konfrontiert. Traditionell wird die Lärmbelastung in Stichproben mit qualifizierter Messtechnik nach den Vorgaben der einschlägigen gesetzlichen Normen vor Ort erfasst. Doch konventionelle Messtechnik ist teuer, erfordert Fachpersonal und ist zudem lediglich zur punktuellen Überwachung gedacht. Rückschlüsse aus einem flächendeckenden kontinuierlichen Monitoring können hingegen Systeme liefern, wie sie vom IMMS im Vorprojekt „StadtLärm“ entwickelt wurden. Das Lärm-Monitoring-System erfasst permanent und über verteilte Sensoren groß­flächig Schalldaten und soll den städtischen Behörden Pegel und Typ von Lärmereignissen liefern. Die Informationen sind hilfreich für zukünftige stadtplanerische und verkehrliche Entscheidungen sowie sicherheitsrelevante Abwägungen und Maßnahmen.

Über die gesamte Projektlaufzeit habe ich das IMMS immer als kompetenten, innovativen und lösungsorientieren Partner wahrgenommen, der sehr flexibel und pragmatisch mit den multiplen Herausforderungen beim Einsatz moderner Messtechnik im topografisch und klimatisch anspruchsvollen Umfeld umging. Als Stadtverwaltung schätzen wir aber auch die persönliche Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts, die im angenehmen Austausch immer Lösungen finden. Schlussendlich veranschaulichen diese drei Praxisbeispiele den gelungenen Transfer von wissenschaftlichen Anstrengungen hin zu alltagstauglichem Nutzen. Deshalb bleiben die ausgebrachten Sensoren auch über das Ende der Projektlaufzeit hinaus im Einsatz und bieten damit nicht nur einen Mehrwert für die städtische Verwaltung, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger von Ilmenau.

Im Namen der Stadtverwaltung Ilmenau danke ich dem Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme für die angenehme Zusammenarbeit und freue mich auf viele weitere gemeinsame Projekte. Herzlichen Dank!“

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