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Presseinformationen

Neuartiges System zum In-Ear-Monitoring

IMMS beteiligt sich an der Entwicklung eines Systems zur natürlichen Audiowiedergabe

Ilmenau/Ballenstedt, 14.Juli 2012. Auf dem Rockharz-Festival stellten Vertreter des iRock-Netzwerks ein Projektvorhaben für die Entwicklung eines technisch neuartigen Systems zum In-Ear-Monitoring (IEM) vor. Projektpartner des IMMS sind das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, die IMM Holding GmbH, Scheinhardt Labortechnik, Sascha Paeth und die D248 design GbR. Diese wollen mit dem neuen IEM-System die Limitierungen bestehender Lösungen beseitigen und neben einer natürlichen Audiowiedergabe eine Vielzahl neuer Funktionen bieten.

Wenn Musiker bei Konzerten ihren eigenen Klang und das Zusammenspiel innerhalb der Gruppe kontrollieren und sich orientieren möchten, nutzen sie oft Monitorlautsprecher, die eigens hierfür auf der Bühne aufwendig installiert werden. Diese sogenannten Wedges beschallen die Künstler gesondert vom Publikum. Alternativ können die Künstler ein In-Ear-Monitoring nutzen, bei dem die Signale über Ohrhörer eingespielt werden. Oft empfinden Benutzer den Klang jedoch als unnatürlich und bemängeln Tragekomfort, Kompatibilität und fehlende Standards der heute erhältlichen IEM-Systeme.

Das IMMS hat bereits Lösungen erarbeitet, die Messungen im Ohr ermöglichen. Das am Institut entwickelte mobile Audiodosimeter kann beispielsweise für einen Arbeitnehmer die Lärmdosis in lauten industriellen Umgebungen erfassen und so den Arbeitsschutz verbessern. In das neue IEM-Projekt bringt das IMMS vor allem seine Kompetenzen und Erfahrungen auf dem Gebiet der drahtlosen Sensornetzwerke ein. Das Institut wird für das IEM-System die Signalverarbeitung verbessern und die Sende- und Empfangseinheit erweitern, damit diese Tracking- und Sensordaten weitergeben kann.

Mit dem neuen IEM-System können Musiker sich, ihre Mitspieler und das Publikum natürlich wahrnehmen. Möglich soll dies u.a. durch Tracking-Funktionen werden, mit denen die Position der Akteure verfolgt wird. Außenmikrofone am Ohrhörer nehmen auch die Umgebungsgeräusche auf. Mit diesen Informationen wird die Wiedergabe der Situation dynamisch angepasst – Funktionen, die in bisherigen Systemen komplett fehlen, für die Akzeptanz jedoch entscheidend sind. Denn der Mensch hört Schallquellen stets in einer komplexen akustischen Umgebung. Dabei werden unbewusst eine Menge Informationen ausgewertet. So werden verschiedene Schallquellen einzeln und in Relation zueinander räumlich lokalisiert und die jeweilige Raumakustik hilft der Orientierung in der Umgebung. Fehlen solche Informationen in der Wiedergabe wie in einem herkömmlichen IEM, so wird der Klang oft als unnatürlich und qualitativ nicht zufriedenstellend eingeschätzt.

Zudem kann mit dem neuen System die Wiedergabe individualisiert werden. Somit ist ein auf das Gehör eines Musikers abgestimmter Klang mit zusätzlicher Raumakustik möglich. Einmal erhobene Messwerte können bei jeder Veranstaltung importiert werden.

Robuste und einfach zu bedienende Elemente sollen das zukünftige Produkt auszeichnen. Ein Techniker stellt alle Parameter am zentralen Audioprozessor ein, wo klassische Mischpultaufgaben und die Steuerung der neuen Funktionen des Systems zusammenlaufen. Ein schnelles Umschalten zwischen Voreinstellungen, individuellen Nutzerdaten und eine Fernsteuerung unterstützen den Techniker hier umfangreich. Die Benutzer profitieren auch von dem Tragekomfort und der automatisierten Kontrolle des passgenauen Sitzes der Ohrhörer. Somit können die Techniker zeitnah über Fehlstellungen informiert werden, um sofort zu reagieren. Dieser Informationsaustausch zwischen Künstler und Techniker ist gerade auf Festivalbühnen mit ihrem oft eindrucksvollen Licht-und Bühnendesign schwierig.

Für den wirtschaftlichen Erfolg des Systems sind die Modularität und die Kompatibilität zu existierenden Systemen entscheidend. Neben der zentralen Nutzerschnittstelle für Experten und Bedieneinheiten auf der Bühne werden Schnittstellen für künftige mobile Steuerungen via Smartphone oder Tablet sowie für derzeitige und künftige Module integriert.

Mit dem Projekt wird das IMMS als iRock-Partner zur Vernetzung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) beitragen und für diese die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Entwicklung innovativer Produkte einbringen. iRock ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördertes Netzwerk, in dem innovative Produkte und logistische Konzepte für Musikfestivals entwickelt, praktisch umgesetzt und gemeinsam vermarktet werden. ZIM unterstützt die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von KMU, um deren Wachstum und die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen zu forcieren.

Ansprechpartner am IMMS:

Dr.-Ing. Tino Hutschenreuther, Manager – Dept. System Design
Tel.: 03677–69 55 40, tino.hutschenreuther(at)imms.de

Kontakt

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Dipl.-Hdl. Dipl.-Des. Beate Hövelmans

Leiterin Unternehmenskommunikation

beate.hoevelmans(at)imms.de+49 (0) 3677 874 93 13

Beate Hövelmans ist verantwortlich für die Text- und Bildredaktion dieser Webseite, für die Social-Media-Präsenz des IMMS auf LinkedIn und YouTube, die Jahresberichte, für die Pressearbeit mit Regional- und Fachmedien und weitere Kommunikationsformate des IMMS. Sie stellt Ihnen Texte, Bilder und Videomaterial für Ihre Berichterstattung zum IMMS bereit, vermittelt Kontakte für Interviews und ist Ansprechpartnerin für Veranstaltungen.

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